Herbstsemester heisst: Die beiden Platanen, die zwischen dem Literaturinstitut und dem Standesamt im Pärkchen stehen, verlieren ihre Blätter und damit das meistgewählte Hochzeitsfotosujet seine Attraktivität: Er und sie (Heteronormativität bitte entschuldigen), links und rechts neben dem Stämmchen. Manchmal mit gehaltenen Händen, manchmal mit Beinposen. Lassen wir die Paare in ihren eigenes für diesen Tag erworbenen Trikotagen auf dem Teppich aus Laub zurück und gehen wir ins Institut.
Dort verheisst das Herbstsemester: neue Gastdozierende! Vor allem in der Modulgruppe 2 (Textproduktion II – Ateliers) werden die Kurse in der Regel von Gästen geleitet; sie bieten entweder sogenannte Semesterateliers (ca. sechs Treffen, die sich über das ganze Semester verteilen) oder Blockateliers (zwei oder drei gebündelte Treffen) an, in einer möglichst grossen Themenvielfalt. Wir freuen uns, für das Herbstsemester folgende SchriftstellerInnen zu Gast zu haben: Urs Mannhart zum Thema Reportagen, Joseph Incardona zu Tragédie et roman noir, Friederike Kretzen zum Handwerk des Schreibens, Jenny Erpenbeck, die das Schweigen hinter der Sprache ausleuchten wird, Jerome Flechter als Experte im Performance Writing und Maylis de Kerangal, die sich der paysage sonore des récits widmet. Die Studierenden im zweiten und dritten Jahr können sich aus dieser Auswahl ein individuelles Programm zusammenstellen, sie besuchen in der Regel ein bis zwei Schreibateliers pro Semester.