Acht Ausgaben lang ist La Liesette Littéraire, die zweisprachige Literaturzeitschrift aus dem Schweizerischen Literaturinstitut, im Zeitungsformat erschienen. Ursprünglich gedacht als Beilage zu Zeitungen aus dem Schweizerischen Blätterwald und so u.a. im Bieler Tagblatt, in der Wochenzeitung WOZ, der Westschweizer Tageszeitung Le Courrier, der Literaturzeitschrift le Persil > aus Lausanne und zuletzt in der Hauszeitung der HKB > erschienen, hatte La Liesette Littéraire eine Renovation nötig: in Zeiten von Twitter, Facebook, Google und Co. und rückläufiger Werbeeinnahmen steht das Prinzip "Zeitung" unter Druck und in Gefahr, aus dem öffentlichen Leben zu verschwinden, es wurde für uns immer schwieriger, ja unmöglich, Zeitungen zu finden, die La Liesette Littéraire zu ihren Leserinnen und Leser mitzunehmen bereit waren.
Mit der neuen La Liesette Littéraire unternehmen wir gleich mehrere Sprünge: mit der Ausgabe Nr. 10 überspringen wir nicht nur Heft neun, wir springen auch gleich ins Buch- und ins zeitgenössisch typische Bildschirmformat (PDF: >)
Janina Mosimann und Dominik Lang, zwei Studierende der Visuellen Kommunikation an der Hochschule der Künste Bern >, haben der Liesette Littéraire im Rahmen des Kurses Editorial Design eigens ein neues Kleid auf den Leib geschneidert, das Buch und Internet zusammen zu denken und zu gestalten versucht.
La Liesette Littéraire bleibt wie gewohnt die zweisprachige Zeitschrift aus dem Schweizerischen Literaturinstitut, aber auch inhaltlich gibt es Veränderungen, die neue Liesette Littéraire hat drei Teile: Im ersten, mit Exposition überschriebenen Teil, finden Sie frische Texte von aktuellen Studierenden des Literaturinstituts, wie sie im Rahmen des Studiums in den Kursen und Ateliers entstehen, unlektoriert und so roh und direkt wie möglich in einer der beiden Sprachen, in denen am Literaturinstitut gesprochen und geschrieben wird, auf Französisch oder auf Deutsch.
Für den zweiten Teil, die Complication, haben wir zu Texten eingeladen, die sich mit dem "Ende des Buches" beschäftigen – als wir zwar schon absehen konnten, dass die Liesette nicht mehr im gewohnten Zeitungsformat erscheinen wird, aber noch nicht wissen konnten, ob ihre künftige Form vielleicht eher eine Webseite ist denn das Buch, als das sie sich Ihnen jetzt – auch – präsentiert. Alle Texte, die eigens für diesen mittleren Teil geschrieben worden sind, wurden von Mitgliedern der Redaktion und von ehemaligen Studentinnen in die jeweils andere unserer Literatursprachen übersetzt.
Mit dem letzten der drei Teile, der Résolution, wollen wir immer jeweils zwei ehemalige Literaturstudierende in den Fokus rücken und fragen und lesen und sehen und verstehen, wohin sie ihr Weg nach dem Studium geführt hat, in neuen aktuellen Texten und in Gesprächen über die Themen, die den Mitgliedern der Liesette-Redaktion auf ihrem Weg durch die literarische Landschaft unserer Gegenwart besonders auf den Nägeln brennen.
Wenn Sie La Liesette Littéraire nicht allein an Ihrem Bildschirm betrachten, sondern als Buch in Händen halten und lesen wollen, dann schreiben Sie uns > liesette@hkb.bfh.ch und erwerben Sie sie für 20 Franken als Einzelnummer oder im jährlichen Abonnement (incl. Versand). Wir freuen uns, Sie unter unseren Leserinnen und Lesern zu wissen!